Professor Mamlock
DE 1961
Regie: Konrad Wolf
mit: Wolfgang Heinz, Ursula Burg, Hilmar Thate, Lissy Tempelhof, Doris Abeßer, Ulrich Thein,
100 Min.
Tacheles - Antisemitismus im Blick - Filmreihe mit dem Format Filmkunst e.V.
Der Spielfilm „Professor Mamlock“ schaffte es zu einiger Bekanntheit, als wichtiges DEFA-Filmerbe der 1960er Jahre mit vielen markanten Drehorten im Halleschen Stadtbild. Sein Regisseur, Konrad Wolf, war der bedeutendste Filmemacher der DDR – Und es lohnt sich, den Film auch als sprechendes Zeitzeugnis zu betrachten: denn er erzählte einem DDR-Publikum von der Ausgrenzung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus. Professor Mamlock ist die markante Hauptfigur im Kampf gegen die alltägliche Stigmatisierung der Juden, die Gewalt auf den Straßen einer ungenannten Stadt und eine dazu schweigende Gesellschaft. Dabei wurde die jüdische Identität der Opfer des Holocaust in der antifaschistischen Erinnerungskultur und staatlichen Gesellschaftspolitik der DDR nach 1949 marginalisiert. Überlebende des Holocaust und ihre Nachkommen führten ein prekäres Dasein zwischen ihrer jüdischen Identität und dem Bekenntnis zur sozialistischen Staatsideologie. Doch welche Wege der Selbstbehauptung zeigt der Film auf? Welche Wege schlugen Jüdinnen und Juden im ostdeutschen Nachkriegsstaat ein? Wie sah das jüdische Leben in der DDR in Halle aus?
Im anschließenden Filmgespräch gehen wir dem gemeinsam nach.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Projekt Echo Halle statt. Der Eintritt ist frei.
Für diesen Film sind zur Zeit keine Vorführungen geplant.



