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Trailer zum Film: Ostpreußen – Entschwundene Welt © Neue Lloyd Filmdistribution

Ostpreußen – Entschwundene Welt

DE 2025
Regie: Hermann Pölking
99 Min.

"Ostpreußen – Entschwundene Welt" ist eine Dokumentation für das Kino, ein Erzählfilm, der den Kinosaal als Fenster zu einer anderen Zeit braucht. Die Kinodokumentation ist ein reiner Kompilationsfilm. Es gibt keine Inszenierungen, keine Statements von Zeitzeugen oder Sachkundigen, keine Neudrehs. Die Dokumentation erzählt allein aus filmischen Quellen -und zu Beginn auch aus akustischen. Da über 80 Prozent der Aufnahmen von Amateuren stammen, erzählt Ostpreußen – Entschwundene Welt immer wieder auch biografisch.
Im europäischen Abseits gelegen, stammt die älteste filmische Quelle zu Ostpreußen aus dem Jahr 1912. Sie zeigt die Landung des militärischen Prallluftschiffs „Parseval 3“ in der Provinzhauptstadt Königsberg. Nur 15 Sekunden lang ist eine Pathé Wochenschau aus dem Folgejahr. Erst der Erste Weltkrieg, in dem Ostpreußen als einzige deutsche Region zum Kriegsschauplatz wurde, liefert ab 1914 auch Aufnahmen, in denen die Wochenschauen mit den Kriegswirren auch beiläufig das Land zeigen. Ostpreußen hat mit den drei Ausnahmen Paul Lange, Erika Puchstein und Kurt Skalden keine Berufsfilmer gekannt. Zu Beginn der 1930er waren sie bereits nach Berlin übersiedelt. Was sie in ihrer damaligen Heimat an Dokumentationen und Kulturfilmen drehten, ermöglicht es, das Leben in den Regionen der Provinz ab der zweiten Hälfte der 1920er Jahre geografisch und sozial breit zu zeigen. Den Blick lenken vor allem Besucher, die zwischen 1926 und 1943 mit der Amateurkamera in die Provinz reisten. Dass der Film die ehemalige preußische Provinz Ostpreußen, bis 1945 das östlichste Deutschland – überhaupt filmisch erzählen kann, ist das Ergebnis einer zwölfjährigen Recherche der Produzenten.
Winfried Hippen schrieb in der TAZ am 14. Mai 2025 die Dokumentation „Ostpreußen – Entschwundene Welt“ biete kein Futter für Revanchisten. Und ihr Urheber sei ideologisch unverdächtig. „Hermann Pölking nennt sich selbst einen „linken Sozialdemokraten“. Sein Film hat nichts romantisch Verklärendes an sich. Pölking legt die Ideologie der historischen Bilder frei, die er montiert. Genau dieser quellenkritische Ansatz macht Pölkings neuen Film interessant."

Für diesen Film sind zur Zeit keine Vorführungen geplant.