Glück im Hinterhaus
DDR 1980
Regie: Herrmann Zschoche
Buch: Ulrich Plenzdorf
mit: Ute Lubosch, Dieter Mann, Jutta Wachowiak, Peter Bause, Gerry Wolff, Käthe Reichel,
97 Min.
Film-Gespräch mit Ute Lubosch. Einführung und Moderation: Paul Werner Wagner
Der 40jährige Bibliothekar Karl Erp, verheiratet, Vater zweier Kinder, ist im Beruf erfolgreich. Dennoch gerät er in eine Lebenssinnkrise. Als er sich in seine junge Praktikantin verliebt, wagt er den Ausbruch aus dem Gewohnten. Er verlässt nach 15jähriger Ehe Frau und Kinder und zieht ein in die wenig komfortable Hinterhauswohnung seiner Geliebten. Doch der Alltag mit der jungen
Frau legt sich bald als Schatten über seine euphorische Stimmung. Er muss auf viele Bequemlichkeiten verzichten. Wie Buridans Esel zwischen zwei Möglichkeiten hin und her schwankend, kehrt er schließlich in den Schoß seiner Familie zurück.
Ein exzellentes Filmdrama nach dem Roman „Buridans Esel“ von Günter
de Bruyn um eine Midlife-Crisis, die als die Verwirklichung individueller Träume gesellschaftlich wenig angesehen war. Herausragend sind die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller Ute Lubosch und Dieter Mann.
DEFA-Filme können als soziales Gedächtnis einen Zugang
zum gelebten Leben in der DDR ermöglichen. Für eine Analyse
des Frauenbildes in der DDR sollten diese Filme unbedingt
herangezogen werden. Rund 80 Prozent der Frauen in der
DDR waren berufstätig. Viele davon beeindruckten durch ihre
Souveränität, ihre soziale Unabhängigkeit und ihr ausgeprägtes
Selbstbewusstsein. Eine Diskussion um die gesellschaftliche
Stellung der Frau in Deutschland bleibt aktuell.
Eine Film-Gesprächs-Reihe im PUSCHKINO mit finanzieller Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.
Für diesen Film sind zur Zeit keine Vorführungen geplant.