Film Still aus - Geh und lebe


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Trailer zum Film: Geh und lebe © Telepool

Geh und lebe

Belgien/Frankreich/Israel/Italien 2005
Regie: Radu Mihaileanu
149 Min.

Filmreihe Glaubensfragen: "Wer bin ich wirklich"

1984. Tausende Äthiopier flüchten vor der Hungersnot im eigenen Land in den Sudan. Zusammengepfercht in den berüchtigten „Hungerlagern“ sind sie dem Tode näher als der ersehnten Rettung. Als Israel im Zuge der geheimen „Operation Moses“ jüdische Flüchtlinge ausfliegen lässt, ergreift eine äthiopische Christin die letzte Chance, den sicheren Tod ihres neunjährigen Sohnes abzuwenden. Sie gibt ihn als Juden aus. Sein Name ist fortan Salomon – Schlomo genannt. In eine fremde Kultur geworfen, fällt es ihm anfangs sehr schwer seinen Platz zu finden. Neben dem Misstrauen seiner Umgebung ihm gegenüber und rassistischen Anfeindungen ist die Angst allgegenwärtig, als Nicht-Jude entlarvt und nach Äthiopien abgeschoben zu werden. Langsam findet er Liebe und Vertrauen in ihm wohlgesonnenen Menschen, behauptet sich und studiert Medizin. Doch bleibt er hin und hergerissen zwischen seiner Herkunft und seinem Leben als „Schein“-Jude, zumal Schlomo den Schmerz über die Trennung von der Mutter nie wirklich verwinden kann. Letztlich schließt er sich „Ärzte ohne Grenzen“ an und reist zurück ins Land seiner Abstammung, um seine Mutter zu finden. „Geh und lebe“ ist ein emotionales wie bildgewaltiges Filmepos. Feinfühlig erzählt Regisseur Radu Mihaileanu vom Überleben zwischen zwei Kulturen, zwei Religionen und zwei Identitäten. Den Impuls für das anschließende Publikumsgespräch gibt der Sinnspruch „Wählt das Leben“. Kann man sich das eigene Leben wählen oder wählt einen das Leben? Ist Selbstbestimmung möglich, wenn die Beschaffenheit des Selbst variabel ist? Als Expertin für jüdische Identität ist dieses Mal die Vorsitzende des „Leopold-Zunz-Zentrums“ Cornelia Zimmermann eingeladen.

Für diesen Film sind zur Zeit keine Vorführungen geplant.